Sara Marzullo: Sad Girl

"Ich war traurig, von einer zähflüssigen und allgegenwärtigen Traurigkeit, wie Sirup, oder Weihrauch.“ Mit 20 Jahren kann sich Sara Marzullo ihre tiefe Melancholie nicht erklären. Also tätowiert sie sie sich in die Haut, kleidet sich nur noch schwarz und liest einzig und allein Lyrik von Dichterinnen. Dann plötzlich verdichten sich die Verwirrung und die jugendliche Orientierungslosigkeit zu einer Identität, die untrennbar mit einer Ästhetik verbunden ist: die des "traurigen Mädchens". Sie merkt, dass sie nicht die Einzige ihrer Art ist, und erkennt dass Mädchen, selbst traurige, unwiderstehliche Objekte der Begierde sind.

Heute, zehn Jahre später, stellt Marzullo die Frage, was hinter der sozialen und kulturellen Besessenheit gegenüber jungen Frauen steckt. Blitzgescheit und tiefgründig, sehr intim und ganz öffentlich fragt der Essayband "Sad Girl" danach, was es heute wirklich bedeutet, ein Mädchen, eine junge Frau zu sein.

Über die Autorin:

Sara Marzullo, Jahrgang 1991, schreibt über Städte, Bücher und andere sentimentale Dinge auf Il Tascabile, Esquire, Harper’s Bazaar Italia, etc., hat Stay True von Hua Hsu, Aftershocks von Nadia Owusu und An Orchestra of Minorities von Chigozie Obioma übersetzt. Mit Francesco Pacifico, Ivan Carozzi, Elisa Cuter, Veronica Raimo und Sofia Torre ist sie unter den Autor*innen des Newsletters Gua Sha. Sad Girl (2024 im Verlag 66thand2nd erschienen) ist ihr erstes Buch.

Gemeinsam mit ihrer Verlegerin Isabella Ferretti (Verlag 66thand2nd) wird sie für Italien am >>>Europäischen Festival des Debütromans in Kiel (23. bis 26. Mai 2024) teilnehmen.