Komplexe Depression? Therapeutische Strategien bei "Trauma ohne PTBS"

Komplexe Depression? Therapeutische Strategien bei "Trauma ohne PTBS"

Was tun bei viel lebensgeschichtlicher Belastung, Intrusionen, Suizidalität, interpersonellen Schwierigkeiten und mehr, aber keiner PTBS?

Von Fortbildungsakademie der Klinik St. Irmingard

Datum und Uhrzeit

Mo. 3. Juni 2024 10:00 - 11:30 PDT

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Online

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Gewalt in der Kindheit hat denselben Stellenwert für die Psychiatrie wie Zigarettenrauchen für die restliche Medizin.“, so der ehemalige Präsident der APA Steven Sharfstein. Auch wenn heute allgemein bekannt ist, welch hohe transdiagnostische Bedeutung belastende Kindheitserfahrungen und intrusive Erinnerungen daran für die Ätiopathogenese psychischer Störungen von der Psychose über die Depression bis hin zur Persönlichkeitsstörung haben, bleiben Unklarheiten und Herausforderungen. So wurden die Kriterien der ICD-11 für die posttraumatische Belastungsstörung bewusst enger gefasst, auch um einer Tendenz entgegenzuwirken, jede psychische Störung vor dem Hintergrund belastender Erfahrungen ungeachtet ihrer Phänomenologie als PTBS zu labeln. Doch welche empirisch fundierten Behandlungskonzepte stehen für die große Zahl von Patient:innen zur Verfügung, die multiple belastende Lebenserfahrungen, Intrusionen, Spontanregressionen, Beziehungsstörungen, Suizidalität und Hospitalisierungen aufweisen, aber eben kein Wiedererleben traumatischer Erinnerungen im Hier und Jetzt wie bei der PTBS?

Im Rahmen der Fortbildung soll ebenso auf spezifische Veränderungen der sozialen Kognition dieser sehr belasteten Patientengruppe wie auf konkrete, wirksame Behandlungsstrategien aus dem Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) eingegangen werden.


Die Referentin: Dr. Lena Sabaß ist Verhaltenstherapeutin und zertifizierte CBASP-Therapeutin und -Trainerin sowie in fortgeschrittener Weiterbildung für die Fachkunden in analytischer Psychotherapie und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie. Sie ist als ambulante Psychotherapeutin in München sowie als Gastwissenschaftlerin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der LMU tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf den Bereichen persistierende Depression, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Kindheitstraumata und Bindung.


L iteratur:


Wichtige Hinweise:

  • Fortbildungspunkte der Bayerischen Landesärztekammer werden beantragt
  • Die Teilnahme steht nur einem Fachpublikum offen (Ärzt:innen, Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen, Krankenpfleger:innen, Körpertherapeut:innen, Kunsttherapeut:innen, Musiktherapeut:innen, Sozialarbeiter:innen, Physiotherapeut:innen, Einsatzkräften etc. sowie Student:innen und Auszubildenden der entsprechenden Disziplinen)
  • Der reduzierte Teilnahmebeitrag steht auch Kolleg:innen offen, die Bürgergeld o.Ä. beziehen
  • An einem Zoom Meeting teilnehmen: wie geht das? Bitte beachten Sie, dass wir keinen technischen Support anbieten können. Wir bitten Sie daher, bereits im Vorfeld zu prüfen, ob Hardware und Konfiguration Ihres Endgerätes eine Teilnahme erlauben.

Foto: Pixabay License

Veranstaltet von

Die Fortbildungsakademie der Klinik für Psychotraumatologie setzt es sich zum Ziel, praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Fortbildungsveranstaltungen zu allen Teilgebieten der Psychotraumatologie anzubieten. Neben Vorträgen, Seminaren und Workshops liegt ein besonderes Augenmerk auf abendlichen Online-Fortbildungen. Mit diesen möchten wir ein Forum schaffen, in dem Sie sich bequem von zuhause aus mit den spannendsten Themen der Psychotraumatologie auseinandersetzen können. In der Vergangenheit waren das beispielsweise Themen wie sexualisierte Gewalt durch Täterinnen, die dissoziative Identitätsstörung und ihre empirisch fundierte Behandlung, Trauer und Verlust, traumatisch verlaufende Geburten oder dissoziative Anfälle. Alle Fortbildungen sind über die bayerische Psychotherapeutenkammer oder die Landesärztekammer zertifiziert. Die Punkte erhalten Sie im Anschluss zugesandt. Psycholog:innen in Ausbildung, Bezieher:innen von Bürgergeld und viele mehr erhalten Tickets zu einem Sozialtarif.

10 € – 40 €