Premiere "I Wanted to Live"
Eventinformationen
Zu diesem Event
Bereits seit 27. August hat das Festivalzentrum des Human Rights Film Festival Berlin als Ort des lebendigen Austauschs und der Diskussion eröffnet.
Am 12. September - im Vorfeld des Human Rights Film Festival Berlin - präsentieren wir in der Galerie Gesellschaft die Premiere der Filminstallation "I Wanted To Live" von Christian Alexander Rogler.
Die Installation "I Wanted to Live" besteht aus der Auflistung von Informationen wie Namen (soweit bekannt) und Sterbegründen von 35.597 Geflüchteten und Migrant*innen, die seit 1993 ihr Leben in oder an den Grenzen Europas verloren haben. Das Werk verzichtet auf Schuldzuweisungen, sondern ist in erster Linie ein stilles, digitales Mahnmal für die Gestorbenen.
Unter dem Dach United Against Refugee Deaths kooperieren mehr als 550 Organisationen aus 48 europäischen Ländern auf freiwilliger Basis, um die Daten zu erheben, unabhängig von politischen Parteien, Organisationen und Staaten. Die Liste hat bereits in verschiedenen Formen ihren Weg in die Öffentlichkeit gefunden, unter anderem als szenische Lesung oder als Zeitungsbeilage. Hier sehen Sie erstmalig die filmische Umsetzung von Christian Alexander Rogler, der die Form des Abspanns gewählt hat.
Es handelt sich um einen innovativen Ansatz, der aus der Überlegung entstand, wie Daten in einem kinematographischen Rahmen präsentiert werden können. Auf Kinoleinwand oder im öffentlichen Raum ebenso, wie als Installation im Kontext von Ausstellungen (in Galerien, Museen oder auf Festivals). Um einen Ort des Gedenkens, der Reflexion, und des daraus resultierenden politischen Handelns zu schaffen. „I Wanted to Live“ ist der Versuch, das Bewusstsein für das Thema Migration und seine Folgen zu schärfen. Es ist gleichzeitig ein neuer Ansatz für das Kino selbst, der uns hilft, uns auch ohne Bilder, nur durch Worte, ein Bild zu machen.
Christian Alexander Rogler studierte ab 1991 Schauspiel in seiner Geburtsstadt München. Seit 1994 lebt und arbeitet er in Berlin. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler ist er Drehbuchautor, Fotograf und Filmemacher. Als künstlerischer Leiter verantwortet er die Produktionen des deutsch-skandinavischen Künstlerkollektivs „Superbohemians“.