Die Welt läuft aus dem Ruderund das Gedicht läuft mit. Lyrik und Songs zur Gegenwart
Max Czollek | Martin Piekar
Unter jüdischen Gelehrten erzählt man sich, echte Rabbiner wüssten, welche Buchstaben eine Nadel träfe, die an einer zufälligen Stelle die Thora durchsticht. Ist Lyrik eine Möglichkeit, die Gegenwart ähnlich genau zu erfassen? Und wie folgen wir dem Stich des Gedichts? Bei Martin Piekar heißt es dazu: „ich singe gegen längst überzogene trommelfelle“. Und Max Czollek fügt hinzu „ein leben lang songtexte gehört und nun bin ich klug wie bibelforscher“. Ist die Popkultur also der neue Kanon, den wir studieren, um zu verstehen, wo genau wir uns aktuell befinden? Aber ist der Rückblick in den Kanon nicht auch immer nur ein Rückgriff auf alte Methoden? Wir „schreiten rücksichtslos im feedbackloop jeder dämmerung“ (Piekar) und denken, wenn wir uns vom Untergang abwenden, geht die Sonne wieder auf. Was sind Lieder und was sind die alten Schriften für die Schreibenden von heute – und von morgen? Was nützt uns all das Wissen über den Kanon angesichts einer schlingernden Gegenwart, die alles in ihre Bewegung einbezieht, zuletzt sogar das Gedicht: „angemessen wäre: die welt läuft aus dem ruder und das gedicht läuft mit“ (Czollek).
Eintritt: 10/5 Euro
Wichtiger Hinweis: Ihr Ticket gilt als Reservierungsbestätigung. Zahlung nur an der Abendkasse! Keine Kartenzahlung möglich!
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Walter-Kolb-Straße 16
60594 Frankfurt am Main