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Industriesalon Schöneweide Reinbeckstr.-10 12459 Berlin Germany
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- 2 Stunden
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Marietheres Schneider – voice, electronics / Rylan Gleave – voice / Angelika Niescier – alto sax / Megan Jowett – viola / Nick Dunston – bass, sampler, radio / James Banner – bass, electronics, samples
Im Rahmen des diesjährigen Open Calls begibt sich Kontrabassist und Komponist James Banner mit seiner Uraufführung »class-work« auf die Suche nach der Bedeutung und Relevanz gesellschaftlicher Schichten. Das Mehrgenerationen-Ensemble, das er eigens dafür zusammenstellt, widmet sich den persönlichen Erfahrungen seiner Mitglieder im Kontext ihres musikalischen Schaffens.
„Class Work” ist auch nicht rein musikalisch, wir sehen auch Theater. Vortragsweisen einzelner, ob im Gesang oder Instrument, die alsbald zustimmend unterstützt werden. Es wird sich gegenseitig ins Wort gefallen und dann sprechen doch alle gemeinsam. Mono- und Dialog werden immer wieder zum Chor einer geteilten Lebenssituation.
Am Ende folgt noch ein erfrischend pointierter Kommentar zur Rolle des Jazz’ in dem ganzen Potpourri. Alle Beteiligten verfallend säuselnd in eine Art avantgardistischem Jazz-Bossa, ein Subgenre, das, vereinnahmt durch zahllose Easy Listening-Sampler und -Playlists, als Chiffre fürs Ungefährliche, Angepasste herhalten kann. Der Soundtrack der letzten 60 Jahre quasi, in denen „westliche“ Revolutionen entweder sexuell oder friedlich bestritten wurden. Sloterdijks Satz „Alle Wege von 68 führen letzten Endes in den Supermarkt” stimmt. Nur für mache öfter und ergiebiger als für andere. Tim Mettke, Leipziger Jazztage 2022
It is okay to be suspicious, because talking about the working class in recent decades has often become a hollow ritual. Decency and moralism prevail, but nothing happens. But what sometimes mutates into farce turns out brilliantly.
Tim Mettke