Landschaft ist kein „Ding an sich“ von dem man mal mehr, mal weniger haben kann, das sich in Einheiten messen ließe. Sie existiert in den Vorstellungen und Begriffen, die wir uns von ihr machen. Andererseits ist das, was wir unter Landschaft verstehen, vor allem ein Produkt wirtschaftlicher Rationalität und gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse. Unser Bild von ihr ist geprägt von Machtverhältnissen und Eigentumsstrukturen, von Lebensmittelproduktion und Ressourcennutzung, von Mobilitätsnetzen und Energiewirtschaft. Ob Streuobst- oder Magerwiesen, Steinbrüche oder Windmühlen, Marsch- oder Heidelandschaften – immer sind es menschliche Eingriffe und Regulierungen, die das hervorbrachten, was wir schätzen.
Unsere Landschaften sind dynamische Gebilde und keine zeitlosen Zustände einer natürlichen Ordnung. Mit jeder Fahrt, jedem Glas Wasser, jeder Kaufentscheidung, jedem ins Netz geladenen Bild formen wir Landschaft. Umso mehr geht es nun darum, im Rahmen des Fachpanels “Rhein-Main Landscaping” am 29. Mai in Frankfurt am Main die Nutzungen und gegenwärtigen Transformationen im Sinne einer möglichen Raumgestaltung diskussionsfähig zu machen und Spielräume und Varianten der Eingriffe im interkommunalen Zusammenspiel Rhein-Main auszuloten.