"In den Straßen von Berlin" - Filmpremiere & Podiumsdiskussion

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"In den Straßen von Berlin" - Filmpremiere & Podiumsdiskussion

Wir blicken gemeinsam zurück in die Berliner Vor- und Nachwendezeit, in der die Straßensozialarbeit mit Jugendlichen entstanden ist.

Von Gangway - Straßensozialarbeit in Berlin e.V.

Datum und Uhrzeit

Di. 8. Nov. 2022 17:00 - 22:30 CET

Veranstaltungsort

City Kino Wedding

Müllerstraße 74 13349 Berlin Germany

Zu diesem Event

Wir laden Sie ein, am Vorabend des Mauerfall-Jubiläums mit uns auf eine Reise zurück in das Berlin der späten 80er und 90er Jahre zu gehen. "In den Straßen von Berlin" erzählt mit eindrücklichen Bildern und Interviews von Zeitzeug*innen, wie die von Gewalt und Umbruch geprägte Situation damals für die jungen Menschen in Berlin war und wie die Straßensozialarbeit sich als neues Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit in Berlin entwickelte.

Anschließend gibt es eine Podiumsdiskussion, organisiert von Respekt! Die Stiftung, bei der wir gemeinsam aus ganz unterschiedlichen Perspektiven einen Blick auf diese bewegte Zeit werfen wollen.

Programmablauf & -hinweise

16:00 - Einlassbeginn

17:00 - Filmpremiere "In den Straßen von Berlin" (nur mit Anmeldung über Eventbrite)

19:00 - Podiumsdiskussion

20:30 - Zweite Vorstellung "In den Straßen von Berlin" (ohne vorherige Anmeldung)

Das Event ist kostenfrei. Zur ersten Vorstellung können Sie Ihr Ticket auch digital vorzeigen. Ein Ausdruck ist nicht zwingend notwendig.

Es herrscht freie Platzwahl, d.h. keine Platzzuweisung durch uns.

Über den Film

West-Berlin in der Vorwendezeit: Immer wieder hört, liest und sieht man Berichte über die Berliner Jugendgangs, die die Stadt unsicher machen, gewalttätig sind, Straftaten begehen. Das Vorgehen der Polizei erzielt nur mäßigen Erfolg. Deshalb sucht der Berliner Senat nach anderen Wegen. Die Wahl fällt auf die Straßensozialarbeit, ein noch junges Feld der Sozialen Arbeit. Das Ziel: zu den Jugendlichen aus den Gangs hingehen und mit ihnen Perspektiven außerhalb von Gewalt und Straffälligkeit zu finden. In diesem Zuge wird Gangway - Straßensozialarbeit in Berlin e.V. gegründet, im Jahr der Wiedervereinigung. Diese führt just zu einer Erweiterung des Arbeitsbereichs von Gangway ins ehemalige Ost-Berlin – und zu neuen Herausforderungen für den Verein!

Mitten in gesellschaftlichen Konflikten, die mehr waren als ein Ost-West-Problem, sollten die jungen Streetworker*innen nun Jugendliche in der ganzen Stadt erreichen, die sich im Deutsch-deutschen-Vereinigungstaumel vergessen fühlten und keine Erwartungen mehr an die Erwachsenenwelt hatten. Sie trugen ihre Ängste und ihren Frust, ihre Radikalisierung, Rivalität und Gewaltbereitschaft, aber auch ihre Kreativität und ihren Gemeinschaftssinn auf die Straßen des wiedervereinigten Berlins. Einige der Jugendlichen von damals sind heute selbst Streetworker*innen, andere haben gänzlich andere Wege eingeschlagen. Mit ihnen und anderen Weggefährt*innen werfen wir in diesem Film einen Blick zurück auf „unser“ Berlin der Niemandszeit und geben Einblicke in die Entwicklung einer Sozialarbeit, die nicht abwartet und Regeln aufstellt, sondern die dorthin geht, wo Menschen in ihren eigenen Lebenswelten unmittelbar erreichbar sind und selbst bestimmen, wann, von wem und wie sie Unterstützung annehmen können.

Die Podiumsdiskussion

Im Anschluss an die Filmpremiere werden wir ab 19 Uhr mit Zeitzeug:innen diskutieren, welche die Wende- und Vorwendejahre als Jugendliche, als Bürgerrechtler, als Gewerkschafter:innen, Politkaktivist:innen und Kulturschaffende erlebt haben.

Silke Eckert und Eberhard Seidel sprechen mit

  • Sanem Kleff (*1955, Direktorin von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage),
  • Thomas Krüger (*1959, Bürgerrechtler, Oberbürgermeister von Ost-Berlin und Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung),
  • Manja Präkels (*1974, Schriftstellerin, „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“),
  • Safter Çinar (*1946, Gewerkschafter, Migationsbeauftragter des DGB),
  • Doris Akrap (*1974, Journalistin bei der taz),
  • Zonya Dengi (*1970, Journalistin und ehemalige Leiterin der Literaturgruppe Mosaik),
  • Rüdiger Rossig (*1967, SHARP Skinhead, Ska-Musiker bei Blechreiz und Journalist).

Um diese Fragen soll es dabei gehen: Was haben wir aus der Zeit mitgenommen? Was haben wir gelernt? Wo verlaufen heute die Grenzen zwischen den Milieus in Ost und West? Und wie haben sich die Fragen nach den (Frei)Räumen in den zurückliegenden 33 Jahren verändert?

Veranstaltet von

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