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Die Menschheit auf der Roten Liste?
Klimawandel, Dürre und Flutkatastrophen, brennende Wälder, steigende Meeresspiegel - wie hängen diese Phänomene zzusammen?
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stratum lounge Boxhagener Str. 16 stratum lounge 10245 Berlin Germany
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Zu diesem Event
Klimawandel, Dürre und Flutkatastrophen, brennende Wälder, Erwärmung der Meere, steigende Meeresspiegel - wie hängen diese Phänomene miteinander zusammen? Die Lebensgrundlagen vieler Arten sind bedroht. Am Ende auch die der Menschen selbst?
Der Biologe Carsten Hobohm untersucht in seinem neuen Buch die Frage, ob die menschliche Zivilisation mit ihren Eingriffen in die Natur zu weit gegangen ist und durch die Zerstörung von Ökosystemen die eigene natürliche Existenzgrundlage aufs Spiel setzt. Ein wesentliches Hindernis für eine Umkehr erkennt er dabei auch in dysfunktionalen Denkkategorien von „Natur“ und „Nachhaltigkeit“.
So bemängelt er ein vielfach vorhandenes rückwärtsgewandtes Bild von Naturschutz und Artenvielfalt, mit dem „Vorstellungen bedient werden, die unserem Bedürfnis nach Harmonie eher entsprechen als einer objektiven Beschreibung der Natur“ und bei dem Restriktionen und Verbote im Vordergrund des Schutzgedankens stehen. Der „Blick auf eine unberührte Natur, die es nicht mehr gibt“ sei kontraproduktiv. Nicht um die Bewahrung von „Wildnis“ könne es gehen.
Hobohm stellt fest: „Die allermeisten Arten in Europa und einigen anderen Gebieten der Erde sind heutzutage nicht in den Wildnisgebieten zu finden, sondern in den Kulturlandschaften. In Deutschland wäre es vollkommen unmöglich, die komplette Ausstattung der indigenen Flora und Fauna unter natürlichen Bedingungen in einem ungenutzten, nahezu geschlossenen Waldmeer zu bewahren. Deswegen muss die Suche nach Lösungen weitaus differenzierter ausfallen.“
Aber auch mit der Idee, mit den gängigen Programmatiken von „Nachhaltigkeit“ die Biodiversität gleich mitzuerledigen, kann sich Carsten Hobohm nicht anfreunden. So kritisiert er das „Rundum-sorglos-Paket“ der Agenda 2030 als „in sich widersprüchlich und keinesfalls visionär“: „Wer sich in der Lage sieht, eine adäquate Ernährung der immer noch wachsenden Weltbevölkerung ohne zunehmenden Verschleiß von Ökosystemen zu versprechen, möge gern im Detail vorrechnen, wie dies zu bewerkstelligen wäre“:
Auch bei der heute gängigen Berechnung des „ökologischen Fußabdrucks“ fließen wesentliche Aspekte des Ökosystem-Verbrauchs überhaupt nicht ein, bemängelt Hobohm.
Neben aller Kritik angesichts solcher globaler Konzepte zur Krisenbewältigung plädiert der Autor in seinem 330 Seiten starken Buch aber auch für praktische und überprüfbare Maßnahmen auf der lokalen und regionalen Ebene: „Auch wenn wissenschaftliche Analysen zum Klimawandel und zur ökologischen Katastrophe global bedrohlich erscheinen“ mögen, betont er, dass „auf der regionalen Ebene durchaus überzeugende Lösungen für richtungsweisende Umweltpolitik“ möglich sind.
Was das sein kann, stellt Carsten Hobohm beim Autorenabend in der stratum lounge zur Diskussion.