Das Satireblatt hat in seiner Geschichte viel bewegt und erreicht. Eine große Leistung ist es schon, über eine so lange Strecke in der notleidenden Medienlandschaft überlebt zu haben und unabhängig geblieben zu sein. Großzügige Übernahmeangebote von Springer, Bertelsmann, Burda und Murdoch wurden stets selbstlos zurückgewiesen. Das Sommermärchen 2006 nach Deutschland geholt zu haben, beansprucht die Crew der Titanic für sich. Kein Wunder, dass für die Dokumentation solcher Heldentaten eigens ein Museum in Frankfurt gegründet wurde. Ist Satire inzwischen museal? Ja! – Verstaubt? Ganz im Gegenteil, sie ist quietsch lebendig. Monat für Monat werfen die Komiker aus Frankfurt ihr nahezu anzeigenfreies Magazin für schlappe 5 Euro auf den Markt und schippern unverdrossen gegen alle Grenzen des guten Geschmacks. An dem Abend der komischen Kunst werden wir u.a. der Frage nachgehen, wie sich Satire wandelt, wenn sie immer wieder gegen den Geist der Zeit ankämpft und wie Kommunikationsmechanismen unserer Mediengesellschaft auf Provokation reagieren.

40 Jahre Titanic:

• Ein Blick in die Ausstellung
• Im Anschluss Podiumsgespräch mit Pit Knorr (Mitbegründer und bis 2006 Herausgeber der Titanic) und Tim Wolff (Chefredakteur der Titanic von 2013 bis 2018. Moderation: Nikolaus Münster (Beauftragter des Vorstandes im FPC)

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Hintergrundfotoquelle: Peter Hoeres / Politycki & Partner